Abgeschlossene Projekte
Ein ca. 20 Min. Film soll verschiedene Perspektiven darstellen zum Umgang mit der Entscheidung für oder gegen eine Organspende. Der Film soll Menschen zeigen, die sich persönlich mit dem Thema auseinander gesetzt und Erfahrungen gesammelt haben.
Das Buch stellt in neun thematischen Kapiteln Materialien über Ägypten für den Geographieunterricht der Mittel- und Oberstufe zur Verfügung: Der Nil – Landwirtschaft – die Wüste – die Oasen – Menschen in Kairo – Kairo – das koptische Christentum – der sunnitische Islam – der Arabische Frühling in Ägypten. Es handelt sich nicht um eine klassische Landeskunde, sondern um einen Blick auf Ägypten, der primär von der Perspektive der Ägypter selbst seinen Ausgangspunkt nimmt. Im Zentrum stehen zahlreiche Interviews mit Ägyptern aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten, die die aktuellen Themen multiperspektivisch beleuchten. Der Leser soll dadurch in die Lage versetzt werden, eigene vorgeformte Vorstellungen und Urteile über Ägypten zu reflektieren. Die Interviews werden durch ausführliche Erläuterungen zum Naturraum, zur Stadtgeschichte von Kairo, zu den beiden Religionen und zu den Ereignissen und Hintergründen des Arabischen Frühlings ergänzt.
Von Seelenrätseln: der ausführliche Nachruf im Todesjahr Brentanos 1917. Rudolf Steiners Anliegen im Kontrast zu den Reaktionen der Brentano-Schüler. Die Rätselfrage: warum die intensive Beziehung Steiners zu Brentanos, aber keine Beziehung Brentanos zu Steiner?
Diese Studie veröffentlicht Ergebnisse einer Untersuchung, die Dirk Randoll, Professor für Erziehungswissenschaft an der Alanus Hochschule, durchgeführt hat. Sie wartet unter anderem mit dem Ergebnis auf, dass Waldorflehrer trotz höherer Anforderungen und relativ geringer Besoldung mit ihrem Beruf zufriedener sind, als Lehrer an Regelschulen.
Für den Architekten ist die Frage nach dem Raum und dessen Qualitäten zentral. Die Idee der Umstülpung ermöglicht es, das Bauwerk in seiner Entstehung aus der Bewegung zu denken. Das Verständnis von Architektur, das heutzutage vor allem durch das »Formwissen« geprägt ist, kann durch ein »Formfühlen« eine ganz neue Stufe erreichen. Man gelangt in die Sphäre des Raumes, noch bevor er zur Form erstarrt. Das organisch-dynamische Raumbewusstsein löst die fixe Raumvorstellung aus ihrer Endlichkeit und führt diese in die Weiten des Kosmos und über die Umstülpung wieder auf den inneren Mittelpunkt zurück.
Erstellen einer Aufgabensammlung zu den negativen Zahlen (Klasse 7) für die Hand des Schülers mit einem Begleitband für den Lehrer, der die Lösungen sowie methodisch - didaktische Kommentare zu den einzelnen Aufgabenformaten enthält
Die Aufgabensammlung soll Strömungen der Mathematikdidaktik aufgreifen, die sich in den letzten Jahren stark etablieren konnten und denen man gerade hinsichtlich der Ziele des Mathematikunterrichts an Waldorfschulen ein hohes Potenzial zusprechen muss: Es geht um den Trend, weg vom stereotypen, mechanisierenden Üben bzw. Konditionieren immer gleicher Handlungsvollzüge an immer gleichen Aufgabentypen hin zu fantasie-und verständnisanregenden Aufgabenformaten. Dabei fällt auf, dass einer Forderung R. Steiners, vermehrt die analytische Denkweise zu fördern, mit diesen Aufgabenformaten Rechnung getragen wird.
Deutsch- und Geschichtslehrer an Waldorfschulen teilen vielfach das Schicksal ihrer Oberstufenkollegen: Je mehr sie sich als Teil eines Zuliefererbetriebs verstehen, dessen Ziel die optimale Vorbereitung staatlicher Abschlussprüfungen darstellt, desto mehr verlieren sie ihre eigentliche Mission aus den Augen: die Jugendlichen zu biografischen Aufschlüssen zu führen. Die Wege dorthin sind nicht breit und befestigt. Es sind Trampelpfade, ungesichert und tastend. Der Lehrer ist hier nicht mehr als Wissender gefragt, sondern als Begleiter. Schule wird zur offenen Werkstatt, in der wir weniger vermitteln als entdecken, weniger abschließen als aufschließen, weniger antworten als befragen. „Die Welt zum romantisiert werden“ – diese Forderung von Novalis vor über 200 Jahren kann man heute mit frischem Blick lesen. Wie geben wir dem Bekannten „die Würde“ des Unbekannten? Wie finden wir in der Begegnung mit den Jugendlichen, aber auch mit Sprache und Literatur die Quellen wieder, die uns in der Vorbereitung und im Erleben inspirieren und beflügeln? Wie üben wir uns darin, den kulturellen Habitus der Ergebnisorientierung abzustreifen und mehr auf die Qualität von Prozessen im Lernen und Gestalten zu achten?
Inhalt:
1.) Knappe Vorstellung folgender Bereiche des Turn- und Sportunterrichts: Bothmergymnastik (Benz Schaffer, Basel), Geräteturnen (Alexander Koekebakker, Freiburg und Claudio Czak-Lindemann, Mühlheim), Spiele- und Sportspiele (Christiane Weide, Berlin und Eric van Wijnen, Berlin), Leichtathletik (Jürg Bigler, Ittingen, CH), Schwimmen (Gerlinde Idler, Freiburg), Tanzen (Astrid Jochens, Reutlingen), Rhythmische Sportgymnastik (Sivia Tampe, Heidenheim), Circus (Alfred Schachel, Lüneburg), Wassersport (Malte Pontoppian, Flensburg), Wintersport (Barbara Dawid, Prien), Bogenschießen (Dieter Biegler, Aargau, CH), Klettern (David Brodbeck, Avrona, CH), Erlebnispädagogik (Michael Birnthaler, Freiburg), Spacial Dynamics (Dieter Biegler, Aargau, CH)
2.) Angaben zu den einzelnen Alters- und Schulstufen im Spielturnen, 1. und 2. Klasse.
3.) Sport- und Turnunterricht 3. und 4. Klasse mit besonderem Blick auf den Rubikon.
4.) Sportunterricht in der Mittelstufe.
5.) Sportunterricht in der Oberstufe.
6.) Beispiele aus der Praxis zu jeder Schulstufe.
7.) Weitere mögliche Kapitel:
- Koedukation als Unterrichtsprinzip
- Fächerübergreifende Projekte
- Voraussetzungen/Bedingungen für guten Sportunterricht
- Zusammenarbeit mit Kollegen und Eltern
- Projekte und Klassenfahrten
- Bewegungsunterricht als Suchtprävention
8) Kontaktadressen zu Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten
9.) Tabellarische Übersicht: Klassen/Inhalte
Wissenschaftliche Fragestellung
In wie weit beeinflussen Einschränkungen der Freiheitsgrade in der Orientierungsgrundlage den Lernerfolg von Menschen unter den Bedingungen einer Trisomie 21?
Hypothese
Eine Orientierungsgrundlage mit weniger Freiheitsgraden führt bei Menschen mit der Behinderung von Trisomie 21 zu gleichen Erfolgen wie bei der Vergleichsgruppe einer Regelschule mit mehr Freiheitsgraden.
Die von der SAGSt geförderte, von Prof. Randoll und Dr. Peters durchgeführte Evaluation des Lernforschungsprojektes mit Bilddenkern Freie Hofschule Gaisberg ergab, dass es bisher keine aussagekräftigen Methoden der Diagnose von sog. Bilddenkern gibt. Hier wurde ein Forschungsbedarf gesehen, um bei den betroffenen Menschen zu eindeutigeren Diagnosen zu kommen.
Das ‚Education Doctorate’ besteht aus 5 Modulen (4 Forschungsmodule plus Thesis)
Erste 4 Module bestanden (und in verschiedenen Artikeln veröffentlicht):
2010. Rudolf Steiner’s Research Methods for Teachers. Research Bulletin, 15(1), 33-40.
2011a. Leadership policy processes in the field of Waldorf schools. Doctorate assignment, module code EDD611. University of Plymouth.
2011b. The role of the active emergent person in teacher learning. Education Doctorate assignment, module code EDD612. University of Plymouth.
2011c. Democratic leadership in Waldorf schools. Research in Steiner Education, 2 (2), 1-15.
2012a. An outline of a theory-in-action for change in Steiner Waldorf education. Doctorate assignment, module code EDD621. University of Plymouth.
2012b. Contemplative practice and intuition in a collegial context: An action research project in a Waldorf school. Research Bulletin, 17(1), 47-54.
2012c. Dialogue between Martyn Rawson and Paul Hougham. In P. Hougham, Dialogues of Destiny: A postmodern appreciation of Waldorf education. Malvern: Sylvan Associates.
2014. Teacher Learning: An international survey of teachers in Waldorf Schools (angenommen bei Other Education)
2014. Waldorf Essentials: The Educational Tasks fifteen years on. (angenommen bei Renewal Journal).
2014. Reflection in teacher learning and teacher education. (eingereicht to Waldorf Research Journal) (deutsche Fassung wurde beim Lehrerrundbrief schon eingereicht).
Thesis: Forschungsthema angenommen: biographisches Lernen in informellen Lernsituationen an einer Waldorfschule
Wir hatten bemerkt, dass immer wieder nach einer Übersicht über die bei Methode der empfindlichen Kristallisation gefragt wird, wie sie für Pflanzensäfte (nicht für Blut) verwendet wird. Dazu haben wir eine Broschüre erstellt.
Die Frage nach der Qualitätsforschung ist zunehmend aktuell. Uns kam es bei der Bearbeitung darauf an, dass man nicht die Kristallisationsmethode als simplen „Qualitätsanzeiger“ missversteht, sondern als ein Mittel, um zu der Beurteilung beizutragen. Nach wie vor gibt es manche offene Fragen, und wir haben auf diesem Gebiet mit verschiedenen anderen Labors zusammengearbeitet, vor allem in Dänemark (Jens-Otto Andersen), Kassel (Nicholas Buscher, Johannes Kahl) und Holland (Machteld Huber).
Ein Lehrbuch für Schüler- und Lehrerhand, das die Chemieprojekte der Klassen 7 bis 9 (Band 1) und der Klassen 10 bis 12 (Band 2) zusammenfasst. Die DVD-Edition der Experimente unterstützt das eigenstündige Lernen der Schülerinnen und Schüler.
Ein Lehrbuch für Schüler- und Lehrerhand, das die Welt der Teilchen mit in den Blick nimmt und den Lernenden ermöglicht immer tiefer und exakter in diese einzudringen. Damit werden die Bereiche der Stoffesebene und der Teilchenebene als die beiden Seiten des (an-)erkennenden Wissens als gegenseitige Ergänzung zur Geltung gebracht.
Es soll eine Publikation über das pädagogische Konzept des Bochumer Modells des Bewegten Klassenzimmers entstehen. Das Buch soll eine grundlegende Darstellung dieses pädagogischen Ansatzes für die 1. und 2. Klasse in Waldorfschulen geben, das Konzept, seine menschenkundliche Begründung sowie einige wichtige Spekte aus der Unterrichtspraxis darstellen. Nach einer solchen Darstellung wird immer wieder gefragt. Das Konzept wird heute ganz oder in Teilen in etwa 80 Waldorfschulen in Deutschland und weiteren in der Schweiz und in Österreich, vereinzelt auch in anderen Ländern, praktiziert.
Das Projekt soll zu einer Reihe von Bändchen führen, die direkt Kolleginnen und Kollegen darin unterstützen ihren Deutschunterricht in der Oberstufe vorzubereiten.
Was ist das besondere eines Ortes? Wie leben und wirtschaften die Menschen? Von welchen kulturellen Strömungen werden sie beeinflusst und welches sind die natürlichen Rahmenbedingungen? Hier können also beide oben dargestellten Forschungsfelder Wirtschaft und Kultur miteinander verbunden werden. Hier sollen für den Klassenlehrer die Themen des Geografieunterrichts von der 4. bis 8. Klasse in seinen Grundzügen behandelt werden.
Es wird untersucht, wie sich bei den Schülerinnen und Schülern narrative Kompetenz an unterschiedlichen Schultypen und unter unterschiedlichen Unterrichtsmethoden entfaltet
Bisher unveröffentlichtes Material der dreiteiligen BR-Langzeitdokumentation über eine Waldorfschulklasse wird in filmischen Reihen für Lehrerbildung und Forschung aufbereitet.
Es gibt im Bereich der Musikpädagogik und insbesondere der Elementarpädagogik noch kaum Forschungen und vor allem keinerlei grundlegende Ausarbeitungen zu den Hinweisen Rudolf Steiners zur Musik des kleinen Kindes. Dieser Kreis von Musikpädagogen hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die eigenen Forschungen sich gegenseitig vorzustellen. Diese gemeinsame Arbeit diente, die Ergebnisse wahrzunehmen und zukünftig neuen Fragen nachzugehen.
Die etwa 330 Klassenspiele für die Unter- und Mittelstufe, die sich in der Seminar-Bibliothek Stuttgart befanden (einige kamen später noch dazu), konnten ursprünglich als Papier-Kopien ausgeliehen werden. Nun sollten sie durch Digitalisierung besser zugänglich gemacht werden. Allerdings wurden vorher alle Texte von jeweils zwei erfahrenen Kolleg(inn)en auf ihre Eignung hin begutachtet. Mehr als die Hälfte der Spiele wurde aussortiert; Kriterien hierfür waren sprachliche Form, Dramaturgie, Zeitgemäßheit. Dadurch wurde auch der enorme Arbeitsumfang beim Scannen und Korrigieren verringert.
Die Studie fragt nach der Bedeutung konkreter Erfahrungen schulischer Akteure im Kontext eines inklusiven Unterrichtsansatzes in Freien Waldorfschulen mit dem Ziel, dabei inklusionsfördernde oder -behindernde Aspekte von Interaktionen zu analysieren und dies in Beziehung zu setzen zu dem ganzheitlichen pädagogischen Konzept dieser Schulform.
Das Projekt soll die längsschnittliche Entwicklung emotionaler Verletzlichkeit bei Kindern im Vergleich von Regelschulen und Waldorfschulen untersuchen.
In einem 4-jährigen Projekt werden Materialien für den Biologieunterricht an Waldorfschulen gesammelt und für eine Publikation aufbereitet. Die Ausführung der Arbeiten und die wissenschaftliche Betreuung erfolgt durch das Institut für Evolutionsbiologie an der Universität Witten/Herdecke. Die pädagogische Kompetenz wird durch eine enge Kooperationen mit erfahrenen Biologielehrern dazu geholt.
Anhand der Initiativen der Menschen, die im internationalen Bereich engagiert an der Waldorfpädagogik gearbeitet haben, wird die Entwicklung der Waldorfpädagogik weltweit dargestellt.
Impulsgebend für dieses Projekt war, dass das Lesebuch "Fremde Länder, fremde Völker" vergriffen war. Ursprünglich sollten in einem Band Beispiele von "Menschen, Ländern und Kulturen" aus allen Teilen der Welt zusammen getragen werden. Daraus entwickelte sich das Projekt, in dem zwei, in der Fortsetzung mindestens drei Bände zu erwarten sind.
In dem Film stehen die drei Protagonisten, Schüler/innen der Rudolf- Steiner- Schule Düsseldorf im Vordergrund. Sie begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit, in das Deutschland zur Zeit des Hitlerregimes und beziehen viele grausame Aspekte dieser Vergangenheit mit ein. Sie recherchieren, wer sich hinter der jüdischen Autorin und Journalistin Hanna Karola Regent verbirgt, die nur durch die Ausreise nach England den Holocaust überlebte. Sie stoßen auch auf den ehemaligen KZ-Insassen Rolf Abrahamsohn.
Es soll eine Handreichung in Buchform entstehen, die es insbesondere Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern ermöglicht, die Geschichte unserer Zivilisation bis in die Gegenwart im Unterricht zu thematisieren.
Das Forschungsprojekt „Eurythmiepädagogik heute“ beschäftigt sich mit grundsätzlichen Fragestellungen des Eurythmieunterrichtes, wie er heute an der Waldorfschule durchgeführt wird. In der Praxis hat jeder Eurythmielehrer seine eigene Unterrichtsweise gefunden, eine Vernetzung zu anderen Eurythmie-Pädagogen findet in der Regel nicht statt. Ziel dieses Projektes ist es, Grundlagen für fundierte und zeitgemäße curriculare Eckpunkte/Bausteine für den Eurythmieunterricht zu schaffen und eine grundsätzliche Zielsetzung des Eurythmieunterrichtes allgemein herauszuarbeiten. Um dies zu erreichen, setzen sich Eurythmiepädagogen aus ganz Deutschland intensiv mit zunächst mit ihrem eigenen Eurythmieunterricht auseinander, um dann bei Kolleginnen und Kollegen zu hospitieren. In einem dritten Schritt werden die beobachteten Erkenntnisse über Methoden des Eurythmieunterrichtes ausgewertet und die Ergebnisse veröffentlicht.
Jubiläumsjahr der ersten Waldorfschulgründung 2019
In einer Steuerungsgruppe werden verschiedene Forschungsprojekte zum 100. Geburtstag 2019 der Waldorfbewegung koordiniert. Die einzelnen Projekte, die die Gruppe befürwortet, werden als Einzelprojekte im Beirat der Pädagogischen Forschungsstelle beraten und genehmigt.
Anfertigung von Gefährdungbeurteilungen für die in "Lehrbuch der phänomenologischen Chemie" - Band 1 beschriebenen Versuche.
Anfertigung von Gefährdungbeurteilungen für die in "Lehrbuch der phänomenologischen Chemie" - Band 2 beschriebenen Versuche.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der ersten Waldorfschulgründung wird die Geschichte der Waldorfpädagogik erforscht und in Buchpublikationen dargestellt.
Mit der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, das Konzept des Geschichtsunterrichts an Waldorfschulen in Beziehung zum aktuellen geschichtsdidaktischen
Diskurs zu setzen. Diesem Unternehmen liegt die These zugrunde, dass unsere Lebenswelt heute maßgeblich durch Interkulturalität und Globalisierung geprägt ist. Insofern kann historische Orientierung sich noch weniger als früher auf den Nahraum beschränken, sondern muss die Vielartigkeit menschlicher Kulturen sowohl im zeitlichen Verlauf als auch in ihrem Nebeneinander potentiell mit einschließen. Die damit verbundene Anforderung, Kulturen weltweit in ihren historischen Dimensionen erschließen zu können, korrespondiert unseres Erachtens mit einem kompetenzorientierten Bildungsverständnis, weil Geschichte weniger denn je enzyklopädisch zu bewältigen ist, sondern nur durch die schulisch geförderte Entwicklung historischen Denkens, also durch den Aufbau historischer Kompetenz. Im geschichtsdidaktischen Diskurs um Kompetenzorientierung (und Bildungsstandards) wird die domänenspezifische Kompetenzdefinition aus den Bedingungen eines differenzierten und reflektierten Geschichtsbewusstseins abgeleitet. Dieser Zentralterminus der modernen Geschichtsdidaktik ist Ausgang und Anschlussstelle des Diskurses um Kompetenzdefinitionen. Der geschichtsdidaktische Diskurs um weltgeschichtliche Perspektivierung des Geschichtsunterrichts – mir scheint es sinnvoller von seiner Dimensionierung zu sprechen – wird einerseits mit den Orientierungsbedürfnissen in der global vernetzten Welt sowie den zunehmend supranationalen, also Völker übergreifenden politischen und ökonomischen Strukturen, andererseits mit den interkulturellen Nahbedingungen begründet. Sie erfordern die Notwendigkeit, Selbst- und Fremdverstehen dialogisch aufeinander zu beziehen, damit aber andere Denk- und Lebensweisen erschließen und in ihrer Eigenart achten zu können. Dieser Diskurs wird von den an ihm beteiligten Geschichtsdidaktikern aktuell sowohl auf die Erkenntnisse zur Bedeutung von Geschichtsbewusstsein als auch auf den Diskurs um Kompetenzbildung und Standardorientierung bezogen.
Für diese Arbeit bedeutet dies, die hier angesprochenen Felder der Geschichtsdidaktik in Verhältnis zum Unterrichtskonzept für Geschichte an den Waldorfschulen zu setzen, wobei dies mit einschließt, die Prinzipien des spezifischen Erziehungsansatzes der Waldorfschulen mit zu berücksichtigen, denn nur so kann die zentrale Bedeutung, die dem Geschichtsunterricht im Bildungskonzept der Waldorfpädagogik zukommt, in diese Untersuchung einbezogen werden. Da hier erstmals der Versuch unternommen wird, den Lehrgang bzw. Lehrplan für Geschichte im geschichtsdidaktischen Diskurs zu verorten, muss der Untersuchungsgegenstand selbst sowohl in historischer Dimension als auch in seiner Einordnung in das erzieherische Gesamtkonzept der Waldorfpädagogik differenziert erschlossen werden.
Erstellung einer 100 – 120-seitigen schriftlichen Arbeit zum Thema.
Der inhaltliche Ansatz orientiert sich an einer interdisziplinären sowie phänomenologischen Betrachtungsweise der Natur- und Musikphänomene zum ‚Goldenen Schnitt‘.
Das Projekt hat zwei Teile:
a) Forschungsprojekt und Veröffentlichung
Die Grundlegung der Waldorfpädagogik. Freie Waldorfschule Stuttgart 1919-1925
In diesem Projektteil geht es um wissenschaftliche Erschließung der Genese und Entfaltung der Waldorfpädagogik im Rahmen der ersten Waldorfschule in Stuttgart durch Rudolf Steiner. Eine solche Arbeit liegt – obwohl 93 Jahre nach der Schulgründung – immer noch nicht vor. Spätestens mit dem hundertjährigen Jubiläum ist sie fällig.
Es soll also eine Studie bearbeitet und veröffentlicht werden, in der folgende Aspekte und Schwerpunkte ausgearbeitet werden:
- die pädagogischen, organisatorischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte der Schulleitung,
- der anthroposophisch-historische Aspekt (Genese der pädagogischen Anthropologie),
- der methodisch-didaktische Aspekt und
- der curriculare Aspekt der Schulgründung in seinem Aufbau 1919-1925.
b) Aktualisierter Kommentar zu einer neu bearbeiteten Ausgabe der GA-Bände 300a-c, „Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924“
Die Konferenzen wurden durch E. Gabert im Jahre 1975 zur Herausgabe vorbereitet, also vor 37 Jahren. Im Jahre 2019 werden es 44 Jahre werden. Es gibt Hinweise darauf, dass wesentliche Teile der Konferenzen nicht mit abgedruckt wurden. Es fehlen vor allem auch die Namen der Teilnehmer. Eine Kontextualisierung der Konferenzthemen auf dem Hintergrund der Vorträge für das Lehrerkollegium und der organisatorischen Vorgänge in der Schule steht ebenfalls an. Eine geschichtliche Untersuchung der Entwicklung der Schulgründung ergibt die Notwendigkeit einer Ergänzung der Kommentare.
Welche Handarbeitsthemen sind für die 4. Jahrgangsstufe angemessen, welche sinnvollen Werkstücke wecken das künstlerische Gestaltungsinteresse und den Betätigungswillen dieses Alters? Wie können diese Themen im Unterricht methodisch und didaktisch umgesetzt werden? Veröffentlichung der Ergebnisse in Form eines Buches für Unterrichtende und Studierende.
Es wird eine Handreichung für KlassenlehrerInnen zur Pflanzenepoche verfasst. Somit sollen auch herausfordernde Kapitel, wie z. B. das zur Urpflanze, in adäquater Weise und für KlassenlehrerInnen passend formuliert werden.
Die Pädagogische Forschungsstelle soll eine Homepage bekommen, auf der zum einen die Projekte und ihre sonstigen Arbeitsgebiete und Tätigkeiten präsentiert werden und zum anderen ein ausführlicher Service- oder Ergänzungsbereich zum Lehrplan (Herausgeber T. Richter) installiert wird.
Bisher wird die Forschungsstelle nur kurz im Rahmen der Homepage des Bundes der Freien Waldorfschulen vorgestellt. Eine umfassende Darstellung der Projekte und Aufgabenbereiche fehlt bisher. Durch eine gezielt recherchierbare Darstellung der Forschung im Waldorfbereich wird deren Nutzen gesteigert.
Im Rahmen der Veröffentlichung des Lehrplans ist eine Homepage ein zeitgemäßes Mittel dynamische Inhalte - gemeint sind Inhalte, die sich erwartungsgemäß während der Verkaufsphase einer Auflage ändern - und andere Ergänzungen zu präsentieren.
Der Film wurde in dem Zeitraum von drei Monaten gedreht, Ausführungsorte waren die Rudolf Steiner Schule Bochum-Langendreer in den Klassen 1-3, die Schmiede von B.Stolze, Außenaufnahmen in Langenberg und Berlin-Schlachtensee, der Praxis von Franz Müller (Audiopsychophonologie) in Mölln und im Institut für Waldorf Pädagogik Witten/Annen.
Das Ich [als Kern der eigenen Identität] erscheint als zentrale Quelle des Lernens. Die Frage nach der Wesenheit des alles leistenden Ichs ist gleichwohl problematisch. Das Kind als Akteur seiner Entwicklung erweitert zwar lernend seine subjektiven Erfahrungsmöglichkeiten. Die intrinsische Motivation dafür wird jedoch in den aktuellen Diskussionen weitestgehend abgelehnt. Dennoch kann die eigentümliche Präsenz des menschlichen Selbst bezüglich identitätsbildender Kernorientierungen nicht bei Seite gelassen werden. Die Aufgaben, die die Welt stellt, sind auch Aufgaben, die sich der Mensch selbst geschaffen hat. Der Resilienzbegriff (Annehmen von Herausforderungen, Verbindlichkeit) wurde in diesem Zusammenhang auch näher unterstucht.
Das Forschungsvorhaben befasst sich mit der Jugendanthropologie und –psychologie, die Rudolf Steiner im Rahmen seiner anthroposophischen Schriften und Vorträge, aber vor allem in den Vorträgen zur Waldorfpädagogik, entworfen und entwickelt hat. Es soll die mit verschiedenen Ansätzen und Zielen geleistete Forschungsarbeit zur Jugendpädagogik Steiners der letzten 30 Jahre aufgegriffen sowie der Entstehungskontext und die Intentionen von Steiners jugendpädagogischen Vorträgen und Texten entschlüsselt werden.
Rudolf Steiner hat bei der Begründung der Waldorfschule das Fach Ästhetik, heute meist Kunstbetrachtung genannt, dem üblichen Fächerkanon eingefügt, nicht als Luxusfach, sondern als notwendiges Gegengewicht zu Naturwissenschaft. Mit Naturwissenschaft verstehen wir das Natürliche in der Welt, auch das Natürliche des Menschen, nicht aber seine Persönlichkeit, sein Wesen, seine Werke und Taten. Dazu bedarf es einer anderen Wissenschaft, die ihr Wahrnehmen an den Werken von Menschen schult, eben der Ästhetik. Verstehen wir Kunst, verstehen wir auch den Menschen.
Eine praktische Hilfe zur Methodik und Didaktik des Mal- und Zeichenunterrichts in der Unter- und Mittelstufe.
Bewährte zeitgenössische und traditionelle Lieder für die Unterstufe wurden ins Französische übertragen und mit menschenkundlichen sowie schulpraktischen Arbeitshinweisen ergänzt.
Es handelt sich überwiegend um aktuelle Artikel, Buchauszüge, Interviews und Zusammenfassungen aus Print- und anderen Medien, die sich im Wesentlichen um das Überthema der zukünftigen, nachhaltigen Gesellschaftsgestaltung gruppieren. Die einzelnen Texte sind jeweils mit einer kommentierten Einführung versehen und für den unmittelbaren Unterrichtsgebrauch gedacht, eine ausführliche Einordnung und Begründung ist der Sammlung vorangestellt.
Aktueller Gesamtumfang: Einführung, ausführliche Inhaltsübersicht, ca. 50 Texte, weitere Medienempfehlungen, insgesamt ca. 150 Seiten
Übersetzung des Buchs „Mathematikthemen für die 10. Klasse" ins Englische, um sie den nicht deutsch sprechenden Lehrern zur Verfügung zu stellen.
Übersetzung des Buchs „Mathematikthemen für die 11. Klasse, um sie nicht deutsch sprechenden Lehrern zur Verfügung zu stellen.
Übersetzung des Buchs „Mathematikthemen für die 12. Klasse" um sie nicht deutsch sprechenden Lehrern zur Verfügung zu stellen.
Anhand von Gesichtspunkten zum Mathematik- und Physikunterricht wird diskutiert, ob der heute im Schulsystem vorherrschenden Legitimation des äußerlich Nützlichen als Lernmotivation auf schöpferischer Ebene etwas entgegengestellt werden kann. Ästhetik, Evidenz und das Schöne sind Wirksamkeitsumgebungen um ihrer selbst Willen. Sie brauchen uns Menschen, um erkannt bzw. gegenwärtig zu werden. Bei der Betrachtung des Schönen wälzen wir, als Grundlage der Freiheit zum eigenen Urteil, den Zweck aus uns in den Gegenstand selbst zurück. Wir betrachten ihn als etwas in sich selbst Vollendetes, das ein Ganzes ausmacht. In diesem Zusammenhang befragt der Text das Jugendalter als herausragende
Lebens- und Lernphase. Für die Entwicklung von den noch nicht isolierten und innerlich scharfen Wahrnehmungen beim Kleinkind zum ganzheitlich konturierten Welterleben des Erwachsenen ist entscheidend, ob die Erkenntnisinhalte in der ständigen Wechselwirkung von Entwurf und Bestätigung oder Widerlegung den tätigen Menschen innerlich ansprechen. - Dieses Buch kann, auch wenn es insbesondere an Beispielen aus dem Mathematik und Physikunterricht der Oberstufe seine Fragen stellt, jedem Lehrer helfen seinen Standpunkt in Bezug auf methodische, didaktische und unterrichtsstoffbezogene Fragen neu zu bedenken.
Das Projektergebnis wurde im Lehrerrundbrief 99 im Juni 2013 veröffentlicht.
Die Kulturräume Ostasien und Europa sind in reicher Vielfalt innerlich differenziert und ausgestaltet. Vergleichend betrachtet erscheinen sie einander entgegengesetzt und zugleich ergänzend. In der vertiefenden Begegnung mit Ostasien kann sich nicht nur diese zunächst fremde Kultur allmählich erschließen, sondern auch für das Verständnis der eigenen Kultur eine neue Blickrichtung eröffnen. Unter diesem Aspekt werden Landschaftsmalerei und Architektur, Religion und das Verständnis der Menschenrechte in ihren jeweils grundlegenden Gestaltungsimpulsen vergleichend beschrieben.
„Pädagogischer Auftrag und Unterrichtsziele – vom Lehrplan der Waldorfschule“ wird überarbeitet,
neu aufgelegt und mit einem Internet-Angebot verbunden.
Es entsteht ein Handbuch des Oberstufenunterrichts an Waldorfschulen. Dabei sollen die Unterrichtsziele, die Unterrichtsansätze bzw. die Unterrichtsfächer bildungstheoretisch, didaktisch und methodisch so erläutert werden, dass sie sowohl für Studierende als auch für praktizierende Waldorflehrer eine aktuelle Orientierung geben.
Es wird ein Online-Fortbildungsangebot zunächst für Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer an Waldorfschulen entwickelt.
Das Projekt gliedert sich in vier Teile. Zunächst soll im Überblick eine Bestandsaufnahme zu diesem sehr unterschiedlich gehandhabten Unterrichtsfach vorgenommen werden, um dann mittels einer grundlegenden Einordnung in die aktuelle Forschungsdiskussion der Didaktik der Politik- und Sozialwissenschaften sowie der Reflexion der entwicklungspsychologischen Rahmensetzungen der Menschenkunde und ihrer generellen Bezüge im Gesamtlehrplan der Waldorfschule zu einer grundständig erarbeiteten Lehrplanperspektive für das Fach Sozialkunde an Waldorfschulen zu kommen.
Rund hundert Jahre nach dem Wirken Rudolf Steiners erscheint es an der Zeit, zentrale Motive seines Werkes wissenschaftlich aufzuarbeiten und in den öffentlichen Diskurs zu tragen, enthalten sie doch wesentliche Anregungen für die Lösung drängender Probleme der Gegenwart. In manchen Lebensfeldern (Waldorfpädagogik, Ökonomie, Medizin) geschieht dies gegenwärtig, in anderen sind Initiativen noch zu entwickeln. Dabei erscheint angesichts der zahlreichen religiös motivierten Konflikte der Gegenwart der Beitrag Rudolf Steiners zum interreligiösen Dialog besonders aktuell.
Geplant ist die Entwicklung einer Unterrichtsreihe zum Verständnis der Halbleitervorgänge und den zugehörigen Experimenten. Abschließend erscheint ein Heft zur Unterrichtsreihe und entsprechende Lehrmittel werden entwickelt.
In einem ersten textanalytischen Schritt sollen die historisch-ideengeschichtlichen Grundlagen und gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen sowohl der Waldorfpädagogik als auch der Organisation Waldorfschule im Kontext der reformpädagogischen Ansätze der 1929ger Jahre untersucht werden.
Das Dissertationsprojekt läuft beim Fachbereich Bildungswissenschaft der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter und soll nach der Disputation Mitte des Jahres 2015 in Buchform veröffentlicht werden.
Obwohl die Quantenmechanik heute als eine der best fundierten Theorien in der Physik gilt, ist ein tieferes Verständnis, was man gewöhnlich die „Interpretation“ oder „Deutung“ der Quantenmechanik nennt, noch nicht abschließend erarbeitet. Dies bezieht sich nicht auf das Handhaben der Mathematik – sie funktioniert, sondern auf das, was man gelegentlich „physikalisches Verständnis“ nennt. Ein Zugang dazu ist aber gerade für Oberstufenschüler wichtig.
Four stories have been selected from the classic Waldorf collection for early readers, Hay for my Ox. Edited and — with a light touch! — modernised for learners of English, they are suitable for use in Classes 4 or 5 of Waldorf Schools. The language is easy to understand, though a little more difficult than the well-known reader, The Pancake, and the stories will be enjoyed for their humour and many surprises. Frequent (but never boring!) repetition gives young learners the practice they need on their way to becoming confident readers.
The story is richly illustrated with new watercolour paintings by Christiane Lesch — pictures which themselves offer many opportunities for conversation work in class.
Es entstehen Unterrichtslektüren für alle Schuljahre.
Nach der Jahrtausendwende sollte die Entwicklung der Methodik für den Fremdsprachenunterricht ein gemeinsames Projekt von vielen erfahrenen Lehrern sein. Das Projekt soll diesen erfahrenen Lehrern in den Bereichen, in welchen sie geforscht und viel gearbeitet haben, die Möglichkeit geben, in Artikeln in themenorientierten Heften, das weiter zu geben, was sie sich erarbeitet haben.
Die Kurzfilm Doku wendet sich hauptsächlich an Kinder und beschreibt den Umgang von Gleichaltrigen mit dem Nationalsozialismus.
Das Buchprojekt mündete in der gleichnamigen Publikation.
Im Mathematikunterricht der 12. Klasse stehen wohl überall im Bundesgebiet die Differential- und Integralrechnung thematisch im Mittelpunkt. Dabei gibt es für die Einführung des Differentialquotienten einen Hinweis von Steiner, der vielerorts intensiv diskutiert wird, zu dem aber bisher wenig veröffentlicht ist: Ausgehend von der Differenzenrechnung soll durch immer kleiner werden von Dividend und Divisor rein aus der Zahl heraus der Differentialquotient entwickelt werden. Diese Aufgabe ist ausgesprochen anspruchsvoll und setzt einen breiten mathematischen Überblick voraus.
Da die Thematik einerseits schwer zu verstehen ist und andererseits die 12. Klasse im Zeichen von Abschlussprüfungen steht, wird vielerorts dazu übergegangen, methodisch auf sehr klassische Weise – nämlich geometrisch am Tangentenproblem von Funktionsgraphen – den Differentialquotienten einzuführen. Dieses aus pragmatischer Sicht sinnvolle Vorgehen verhindert aber, gerade die inhaltliche Tiefe, welche im vertikalen Lehrplan des Faches Mathematik veranlagt ist, auszuschöpfen. Insofern haben mehrere Autoren ihre Überlegungen zu diesem Thema unterrichtsnah dargestellt und methodisch diskutiert. Diese Zusammenstellung wurde ausführlich in Diskussionen innerhalb der Lehrplankommission bewegt, methodisch-didaktische Fragen mit einbezogen, und insbesondere der Grenzwertbegriff auch erkenntnispsychologisch und philosophisch beleuchtet. Die entsprechenden Aufsätze können nun in einem ersten Teil eines Buches zur 12. Klasse Mathematik zusammengefasst werden. Der Band 1 mit dieser Thematik ist 2010 erschienen.
Im Band 2 werden sich thematisch weitere Gebiete anschließen. Im Einzelnen sind das ein Übersichtsartikel über die Entwicklung des Zahlenbegriffs von Klasse 1 bis 12 (damit kann auch der Mathematikunterricht zu einer „Übersichtsepoche“ verdichtet werden), ein Epochenvorschlag zur Vektorgeometrie, weiterführende Artikel zur projektiven Geometrie; diese Artikel bauen insbesondere auf den Themen des Buches zur 11. Klasse auf. Hinzu treten eine grundständige Ausarbeitung zu einer Epoche „Freie Geometrie ebener Kurven“, die gleichzeitig eine elementare Einführung in dieses Gebiet ist - außerdem noch Miniaturen aus dem Unterricht sowie fachlich weiterführende Artikel.
Wie entstehen Identitäten? Wie beeinflusst unser Handeln, wer wir sind? Und welchen Stellenwert haben bei der Entstehung von Identität unsere sozialen Beziehungen in einer Gruppe? Innerhalb dieser Dissertation wird anhand eines Theaterprojekts an einer Freien Interkulturellen Waldorfschule untersucht, wie der Prozess der Identitätsbildung durch das Theaterspiel beeinflusst wird.
In Hessen haben die Freien Waldorfschulen seit mehreren Jahrzehnten einen besonderen rechtlichen Status: Die Klassen 11-13 bilden eine sog. "anerkannte gymnasiale Oberstufe". D. h., bis zur 10. Klasse haben die Freien Waldorfschulen sehr viele pädagogische Freiheiten und können ganz nach dem eigenen Lehrplan unterrichten. Erst beim Übergang in die 11. Klasse muss festgestellt werden, ob die Versetzung nach gymnasialen Maßstäben erfolgt. In den Klassen 11-13 muss dann in allen Abitur-relevanten Fächern hinsichtlich Lehrplan, Stundenzahl und Eignung der Lehrkräfte wie an einem Gymnasium (gleichwertig, aber nicht gleichartig) beschult werden. Seitdem 2007 in Hessen das Zentralabitur eingeführt wurde, müssen dementsprechend auch die Oberstufen der Freien Waldorfschulen an dieser Prüfungsform teilnehmen.
Mit dieser empirischen Untersuchung werden hauptsächlich zwei Ziele verfolgt: Zum einen soll gezeigt werden, ob oder inwieweit es berechtigt ist, über Unterschiede in psychosozialer Belastung und im Gesundheitszustand als solchem bei Schülerinnen und Schülern staatlicher Schulformen und bei Waldorfschülern und Waldorfschülerinnen zu sprechen. Zum anderen soll ein Ansatz gemacht werden mit Hilfe von Korrelationen im empirischen Material oder Erkenntnissen aus anderen Untersuchungen die Unterschiede zu interpretieren.
Für Chemiepraktika im 9. und 10. Schuljahr liegen praxiserprobte Ver-suchsanleitungen vor und sollen zu einem Buch zusammengefasst und durch historische Details und Sicherheitsvorschriften ergänzt werden. Die Anleitungen sind gemäß einem phänomenologischen Unterrichtsansatz aufgebaut und korrespondieren inhaltlich mit den Themenheften von Herrn von Mackensen.
Es soll eine Buchpublikation erarbeitet werden, die vor dem Hintergrund sowohl der beinah hundertjährigen Praxiserfahrung und Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik als auch des gegenwärtigen wissenschaftlichen Reflexions- und Forschungsstandes eine einführende Darstellung in die Waldorfpädagogik bietet.
Aufarbeitung der erziehungswissenschaftlichen Position zur Waldorfpädagogik, wobei gleichermaßen Kritiker wie Befürworter berücksichtigt werden.
Im Zusammenhang mit dem Jahr 2019 – 100 Jahre Waldorfpädagogik – soll eine Publikation erscheinen, welche die akademische Auseinander-setzung mit den wissenschaftlichen Disziplinen bzw. Fächern, die in der Waldorfpädagogik unterrichtet werden, betrifft. Für die einzelnen Disziplinen ist ein exemplarisches Vorgehen geplant, welches einen kurzen Rückblick in die 1920er beinhaltet und schwerpunktmäßig die Entwicklungen der letzten Jahre umfasst.
Im diesem ersten Teil des Projektes ging es darum, die in den Jahren 2007 bis 2012 in den hessischen Freien Waldorfschulen erzielten Ergebnisse in den zentral gestellten Biologie-Leistungskurs-Abiturklausuren zu ermitteln und sie mit den Ergebnissen benachbarter Gymnasien zu vergleichen. Hintergrund ist, dass der Biologie-Unterricht in Freien Waldorfschulen völlig anders strukturiert ist als in den Gymnasien, sodass nach herrschender Lehrmeinung die Waldorfschüler eigentlich in derselben Prüfungssituation, wie sie in zentralen Prüfungen gegeben ist, schlechter abschneiden müssten als die Gymnasiasten. Erstere legen - gemäß einer Vereinbarung mit dem Land - dasselbe Abitur ab wie Letztere. Ab Herbst 2012 konnten nun - dank der finanziellen Unterstützung durch die Forschungsstelle - dazu eine Reihe sehr aufschlussreicher Daten ermittelt und ausgewertet werden. Eine umfangreichere Veröffentlichung darüber ist in Vorbereitung.
Wir leben in einer Zeit, in der ein geistiger Klimawandel stattfindet. Kommende Generationen werden ihn vielleicht wie selbstverständlich zum Menschsein dazugehörig betrachten. Wir erleben aber den Übergang als Zeitzeugen und können authentisch beschreiben, was geschieht. Ein wesentlicher Faktor gesellschaftlicher Veränderungen ist der Einfluss der Computertechnik (IT) auf alle Lebensberei-che. So tiefgreifend die Veränderungen für fast alle Technologien, die Gestaltung gesellschaftlicher Abläufe und des persönlichen Lebensraumes sind – die tiefgreifendsten Veränderungen betreffen den Menschen selber. Es gehört zum Paradoxon der Globalisierung, dass im weltweiten Zusammenwachsen der Mensch den Menschen zu verlieren droht: in der Art, wie er ihm begegnet, ihn versteht, sich mit ihm verbindet oder ihn zum bloßen Objekt seiner Interessen macht. Die gesellschaftlichen Veränderungen sind letztlich nur der Ausdruck für die Änderungen des Menschen selber. Es gibt viele Momente, an denen dieser Prozess beobachtet werden kann – in der Automatisierung industrieller Produktion, im Funktionieren der Finanzmärkte, in der zunehmenden Bedeutung von Distanzkriegen, aber auch in der zunehmenden Banalisierung von Kultur. Der Kern der Veränderungen betrifft die zunehmende Herrschaft quantifizierender Denkformen in allen Bereichen menschlichen Verstehens und Handelns.