Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik an der Alanus Hochschule

Stipendienausschreibung

Das Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik ist an der Alanus Hochschule angesiedelt. Es hat sich zum Ziel gesetzt, Forschungsfragen im Gebiet der Waldorfpädagogik systematisch aufzugreifen, zu verfolgen und dadurch die Waldorfpädagogik wissenschaftsbasiert in den akademischen Diskurs zu integrieren. Es soll neben dem Standort der Alanus Hochschule ein Netzwerk an Universitäten entstehen, an denen Stipendiaten:innen des Kollegs Promotionen zu waldorfpädagogischen Themengebieten durchführen können. Es bezweckt damit zugleich die akademische Wissenschafts- und Nachwuchsförderung im Bereich der Waldorfpädagogik.

Zum Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik gehört ein strukturiertes Studien- und Qualifizierungsprogramm, welches in Form von regelmäßigen Seminaren, Tagungen und Kolloquien die Teilnehmer während der Promotionsphase begleitet. Das Qualifizierungskonzept bezweckt eine wissenschaftliche Fähigkeitsausbildung bzw. eine strukturierte Promotionsförderung in inhaltlicher und methodischer Hinsicht. Das Qualifizierungskonzept bildet zusammen mit einem Betreuungskonzept und einem Qualitätsmanagement die Rahmenbedingungen für eine selbstständige, international wahrnehmbare und zur Promotion führende Forschungsleistung, die von den Doktoranden innerhalb von drei Jahren zu erbringen ist, und die sie für den akademischen wie auch nicht-akademischen Arbeitsmarkt qualifiziert, insbesondere im Umfeld der Waldorfpädagogik.

Das Studienprogramm vermittelt die erkenntnistheoretischen, anthropologischen und methodischen Grundlagen der  Anthroposophie und der Waldorfpädagogik einerseits und der Allgemeinen Pädagogik, Didaktik und Erziehungswissenschaft andererseits, und zwar im wechselseitigen Zusammenhang und Vergleich. Ein besonderer Akzent liegt in der Vermittlung von forschungsmethodischen Kompetenzen.

Das Studienprogramm bezweckt dabei explizit eine über die Spezialisierung der einzelnen Doktoranden:innen hinausgehende Allgemeinbildung und fachlich breitere Qualifikation, und ferner einen konkreten Fähigkeitserwerb in Ausbildungs-, Didaktik- und Bildungsforschung. 

Die curricularen Inhalte des Programms haben allgemeinverbindliche und adressatenspezifische Inhalte aus den folgenden Gebieten:

  • Erkenntnistheorie und Ethik unter Einbeziehung spezifischer anthroposophischer Aspekte
  • Anthroposophische Grundlagen
  • Anthropologie der Waldorfpädagogik
  • Unterrichtskonzepte der Waldorfpädagogik
  • Forschungsmethoden

Alle genannten Themenfelder sollen im Kontext der Erziehungswissenschaft, weiterer reformpädagogischer Ansätze und angrenzender Wissenschaftsgebiete behandelt werden.

Die inhaltliche Ausrichtung der anzustrebenden Promotionen ist auf folgende Gebiete fokussiert:

a) Bildungsphilosophische und erkenntnistheoretische Grundlagen der Waldorfpädagogik

Dieses Themenfeld bezieht sich zum einen spezifisch auf das philosophische Werk Rudolf Steiners, seine Erkenntnistheorie,  seine Freiheitsphilosophie und Ethik, die in ihrer Bedeutung für den waldorfpädagogischen Bildungsgang erschlossen werden sollen. Zum anderen soll sowohl unter historischen als auch systematischen Gesichtspunkten die Waldorfpädagogik und das Werk Steiners kontextualisiert werden.

b) Spezifische anthropologische Grundlagen der Waldorfpädagogik

Die spezifischen anthropologischen Konzepte der Waldorfpädagogik (Bsp. Sinneslehre, Temperamentenlehre, Menschenbild usw.) sollen wissenschaftlich erschlossen und kontextualisiert werden.

c) Schulpädagogische Konzepte und schulpraktische Realität des Waldorfunterrichtes

Die allgemein-didaktischen, (fach)-didaktischen, methodischen sowie curricularen Spezifika der Waldorfpädagogik bilden den Gegenstand dieses Forschungsgebietes, welches eine gewisse Schwerpunktsetzung im Graduiertenkolleg innehat. Dies schließt insbesondere die Didaktik und Methodik des Mathematik- und Deutschunterrichts für die Klassen 1-8 ein.

Alle genannten Themenfelder sollen im Kontext der Erziehungswissenschaft, weiterer reformpädagogischer Ansätze und angrenzender Wissenschaftsgebiete sowie ggf. im Spiegel der jeweiligen Fachlichkeit behandelt werden.

Die Promotionsstipendien werden im Rahmen einer Ausschreibung vergeben.

Bewerber:innen müssen über Studienabschlüsse verfügen, die sie zu einer erziehungswissenschaftlichen, fachdidaktischen bzw. bildungsphilosophischen Promotion befähigen. Es ist wünschenswert, dass die Bewerber:innen bereits über fundierte praktische und theoretische Kenntnisse der Waldorfpädagogik verfügen und auch praktische Lehrerfahrung als Lehrer:innen an Waldorfschulen haben. Es ist ebenso wünschenswert, dass ein Stipendiat:innen zugleich neben der Promotionsphase mit einem entsprechend reduzierten Deputat an einer Waldorfschule arbeitet.

Die Stipendiaten:innen erhalten ein monatliches Promotionsstipendium (max. 1.500.- Euro) sowie angemessene Sachmittel für 3 Jahre. Eine Verlängerung um 1 Jahr ist in begründeten Ausnahmefällen möglich.

Die Bewerbung der potentiellen Stipendiaten:innen erfolgt mit Curriculum Vitae, Zeugnissen, Motivationsschreiben und einem Exposé zum entsprechenden Thema. Es erfolgt die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch.

Bewerbungen sind zu richten an:

Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik
Prof. Dr. Jost Schieren
Alanus Hochschule
Fachbereich Bildungswissenschaft
Villestr. 3
53347 Alfter

graduiertenkolleg@alanus.edu
www.graduiertenkolleg-waldorfpaedagogik.de
www.alanus.edu/graduiertenkolleg