Tomáš Zdražil
Prof. Dr. Tomáš Zdražil ist Fachmann im Bereich der anthropologischen Grundlagen der Waldorfpädagogik und in dieser Hinsicht in verschiedenen Projekten der Pädagogischen Forschungsstelle eingebunden.
Geb. 1973, nach der Schulzeit in Semily (Tschechoslowakei) Studium der Geschichtswissenschaft, Archivwissenschaft und Pädagogik an der Universität Prag, gleichzeitig Ausbildung zum Waldorflehrer am tschechischen berufsbegleitenden Seminar. 1997-1998 Doktoranden-Studium und Schulforschung im Graduierten-Kolleg der Fakultät für Pädagogik an der Universität Bielefeld, abgeschlossen mit der Dissertation zum Thema „Gesundheitsförderung und Waldorfpädagogik“.1998-2007 Klassenlehrer und Oberstufenlehrer an der Waldorfschule Semily (CZ). Seit 1998 Mitarbeiter der Assoziation der Waldorfschulen in Tschechien und Mitglied der Internationalen Konferenz der Waldorfschulen (Haager Kreis). Seit 2007 Dozent für anthroposophisch-anthropologische Grundlagen der Waldorfpädagogik an der Freien Hochschule Stuttgart – Seminar für Waldorfpädagogik. Verheiratet, drei Kinder.
Publikationen bei der Pädagogischen Forschungsstelle
Unterricht und Gesundheit
Freie Waldorfschule in Stuttgart 1919 - 1925
Die Menschenkunde der Waldorfschulen in der Vielfalt der Kulturen
Waldorfpädagogik
Anthroposophie und Pädagogik
Zugänge zur Allgemeinen Menschenkunde Rudolf Steiners
Schreiben und Lesen lernen in der Waldorfschule
Zugänge zur Allgemeinen Menschenkunde Rudolf Steiners
Korrigendum zu: Die erste Menschen- und Tierkundeepoche – Allgemeine Menschenkunde als Unterrichtsinhalt?
Forschungsprojekte
Das Projekt hat zwei Teile:
a) Forschungsprojekt und Veröffentlichung
Die Grundlegung der Waldorfpädagogik. Freie Waldorfschule Stuttgart 1919-1925
In diesem Projektteil geht es um wissenschaftliche Erschließung der Genese und Entfaltung der Waldorfpädagogik im Rahmen der ersten Waldorfschule in Stuttgart durch Rudolf Steiner. Eine solche Arbeit liegt – obwohl 93 Jahre nach der Schulgründung – immer noch nicht vor. Spätestens mit dem hundertjährigen Jubiläum ist sie fällig.
Es soll also eine Studie bearbeitet und veröffentlicht werden, in der folgende Aspekte und Schwerpunkte ausgearbeitet werden:
- die pädagogischen, organisatorischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte der Schulleitung,
- der anthroposophisch-historische Aspekt (Genese der pädagogischen Anthropologie),
- der methodisch-didaktische Aspekt und
- der curriculare Aspekt der Schulgründung in seinem Aufbau 1919-1925.
b) Aktualisierter Kommentar zu einer neu bearbeiteten Ausgabe der GA-Bände 300a-c, „Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924“
Die Konferenzen wurden durch E. Gabert im Jahre 1975 zur Herausgabe vorbereitet, also vor 37 Jahren. Im Jahre 2019 werden es 44 Jahre werden. Es gibt Hinweise darauf, dass wesentliche Teile der Konferenzen nicht mit abgedruckt wurden. Es fehlen vor allem auch die Namen der Teilnehmer. Eine Kontextualisierung der Konferenzthemen auf dem Hintergrund der Vorträge für das Lehrerkollegium und der organisatorischen Vorgänge in der Schule steht ebenfalls an. Eine geschichtliche Untersuchung der Entwicklung der Schulgründung ergibt die Notwendigkeit einer Ergänzung der Kommentare.
Mit dieser empirischen Untersuchung werden hauptsächlich zwei Ziele verfolgt: Zum einen soll gezeigt werden, ob oder inwieweit es berechtigt ist, über Unterschiede in psychosozialer Belastung und im Gesundheitszustand als solchem bei Schülerinnen und Schülern staatlicher Schulformen und bei Waldorfschülern und Waldorfschülerinnen zu sprechen. Zum anderen soll ein Ansatz gemacht werden mit Hilfe von Korrelationen im empirischen Material oder Erkenntnissen aus anderen Untersuchungen die Unterschiede zu interpretieren.