Grundlinien einer Pädagogik des Jugendalters
Zur Lehrplankonzeption der Oberstufe an Waldorfschulen
Eine ausgewogene Lehrplankonzeption für die Oberstufe zu entwickeln, gehört zu den wohl schwierigsten Aufgaben, vor die die Waldorfpädagogik den einzelnen Lehrer und das Kollegium stellt.
Für keine Altersstufe gibt es so wenig Bewährtes, woran man sich auf dem eigenen Wege orientieren könnte. Und wenn Erhard Fucke wiederholt auf den ersten Waldorflehrplan und die frühen Lehrerkonferenzen zu sprechen kommt, so immer in der Absicht, die damals aufgetauchten Fragen und Schwierigkeiten für eine Erörterung in der heutigen Zeit fruchtbar zu machen und nicht etwa in dem Sinne eines Modells.
Der Konflikt zwischen dem, was die Menschennatur im Pubertätsalter fordert, und dem sogenannten praktischen Leben, das die staatlichen Lehrpläne einklagen, hat sich seither eher noch zugespitzt.
In seiner ausführlichen menschenkundlichen Darstellung des Jugendalters führt der Autor einleitend die pädagogischen Aufgaben eindringlich vor Augen; sie wollen schon für den Unterricht im Vorpubertätsalter berücksichtigt sein. Hieraus werden Grundlinien für einen Lehrplan der Klassen 6-10 entwickelt.