Evolution als Verständnisprinzip
in Kosmos, Mensch und Natur
1809 wurde Charles Darwin geboren, 1859 erschien sein epochales Werk On the Origin of Species (Über die Entstehung der Arten). Zum doppelten Darwin-Jahr 2009 nehmen anthroposophische Natur- und Geisteswissenschaftler Stellung zur bedeutendsten Geistestat der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Steiner) – zum Verständniswert des Denken in Evolution.
Die Antike entdeckte die Weltordnung als eine wohlgeordnete Harmonie des Ganzen und nannte sie Kosmos = Schönheit. Der Geist der Griechen fand die unwandelbaren Gesetze der Geometrie und Mathematik und erfreute sich daran. Mit dem Beginn der Neuzeit aber begann das erwachende naturwissenschaftliche Bewusstsein diese kosmische Geborgenheit abzustreifen, indem es immer mehr die Unvollendetheit der Welt entdeckte. Dieser historisch oftmals turbulente Prozess schenkte dem modernen Menschen dafür ein völlig neues Welt- und Selbstverständnis. Alles Unvollendete enthält gerade in seiner Unvollendetheit die Keime der Weiterentwicklung. Das Sein der Welt entpuppte sich als das Werden der Welt. Das Evolutionsverständnis erwachte und macht die Moderne aus.
Mit Beiträgen von Jörg Ewertowski, Ruth Ewertowski, Manfred Krüger, Wolfgang Schad, Jost Schieren, Thomas Schmidt und Arnold Suckau.