Der Sprachsinn
Sprachwahrnehmung als Sinnesvorgang
Die Studie untersucht die Sprachwahrnehmung als Sinnesvorgang. Sie zeigt, daß Sprache nicht nur als Informationsaustausch mit Hilfe von Wörtern und Sätzen aufgefaßt zu werden braucht und daß es sinnvoll ist, die verschiedenen Ebenen nonverbaler Kommunikation in die Betrachtung der Wahrnehmung von Sprache einzubeziehen.
Es wird die Theorie aufgestellt, daß die Fähigkeit des Menschen zum direkten und urteilsfreien Verstehen von Sprache auf sehr überzeugende Weise als Sinnesvorgang erklärt werden kann, der von sinnesübergreifender Wahrnehmung, von sensorischer Integration und temporaler Organisation abhängt.
In diesem Zusammenhang wird über eine neue Perspektive nachgedacht, welche die Intensivierung und Verfeinerung der Sinneswahrnehmungen als ein vorrangiges Entwicklungsziel für jede moderne Sprachpädagogik darstellt. Diese Auffassung wird durch die Auswertung relevanter Forschungsergebnisse aus den Gebieten der Sinnesphysiologie, der Kinesik, der Neurolinguistik, der Psycholinguistik und der Psychologie entwickelt. Es werden die vielfältigen Verbindungen zwischen diesen Fachgebieten und den umfangreichen linguistischen Auseinandersetzungen hinsichtlich einer angeborenen Sprachfähigkeit und des Spracherwerbs beim Kind untersucht. Ein ausführlicher Anhang behandelt die Bedeutung dieser Forschungsergebnisse für den Fremdsprachenunterricht. Ein Fachbuch für Pädagogen und alle an Fragen des Spracherwerbs, der Sprachvermittlung sowie der Sinneslehre Interessierte.