Identitätsbildung im pädagogischen Prozess

Status: abgeschlossen
Startdatum: 17.04.2012
Enddatum: 26.06.2012
Projektträger: Pädagogische Forschungsstelle Stuttgart
Projektverantwortliche: Dr. Martin Basfeld
Beteiligte Personen: Prof. Dr. Walter Hutter

Das Ich [als Kern der eigenen Identität] erscheint als zentrale Quelle des Lernens. Die Frage nach der Wesenheit des alles leistenden Ichs ist gleichwohl problematisch. Das Kind als Akteur seiner Entwicklung erweitert zwar lernend seine subjektiven Erfahrungsmöglichkeiten. Die intrinsische Motivation dafür wird jedoch in den aktuellen Diskussionen weitestgehend abgelehnt. Dennoch kann die eigentümliche Präsenz des menschlichen Selbst bezüglich identitätsbildender Kernorientierungen nicht bei Seite gelassen werden. Die Aufgaben, die die Welt stellt, sind auch Aufgaben, die sich der Mensch selbst geschaffen hat. Der Resilienzbegriff (Annehmen von Herausforderungen, Verbindlichkeit) wurde in diesem Zusammenhang auch näher unterstucht.

Welche Fragen ergeben sich also an die Waldorfpädagogik im Diskurs zur Identitätsbildung? Es wird deutlich, dass die Begriffsbildung zur Identität zwar eine Herausforderung ist, dass sie jedoch weitgehend auch vertiefter als personale (nicht nur als soziale) Identität diskutiert werden kann. Als ethische Frage ergibt sich: Inwieweit kann man überhaupt berechtigt an Veränderungen des Ichs (pädagogisch) arbeiten? Hierzu vertritt die Waldorfpädagogik den Ansatz erzieherischen Wirkens an den "Hüllen" und nicht am Kern  der Persönlichkeit. Das Ich kann man nicht erziehen.

(Quelle: Einleitung des aus diesem Projekt entstandenen Buches: Identitätsbildung im Pädagogischen Prozess)

Zu diesem Themenkomplex veranstaltete die Freie Hochschule Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität Mannheim ein Forschungskolloquium, dessen Ergebnisse in dem nun vorliegenden Buch Identitätsbildung im Pädagogischen Prozess zusammengetragen wurden.