Goetheanismus im Unterricht der Waldorfschulen
Projektbeschreibung
Der moderne Goetheanismus hat einen Ansatz entwickelt, der den Menschen in den Erkenntnisprozess einbezieht. Trotz aller Objektivität der Wissenschaft ist doch der Wissenschaftler selbst ein engagierter Frager und Beobachter, dessen menschliche Qualitäten und Fähigkeiten eng mit den Ergebnissen seiner Arbeit verwoben sind. Gerade diesen Zusammenhang sollten Schulen nutzen und die sinnliche Wahrnehmung der Qualitäten der Phänomene üben und schärfen. Voraussetzung dafür ist der möglichst vorurteilslose Umgang mit Phänomenen der Welt. Damit ist nicht gemeint, beim Phänomen stehen zu bleiben, im Sinne eines Phänomenalismus, sondern durch die genaue Beobachtung zu einer wirklichkeitsgemäßen Ideenbildung vorzustoßen. Das Bestreben des Goetheanismus ist es, in der Vielheit die ihr zugrunde liegende Einheit und den begrifflichen Kontext zu finden. Es geht letztlich um eine sorgfältige Zusammenführung von Phänomen und Begriff, die nur durch den daran beteiligten Wissenschaftler als Erkennenden geleistet werden kann. Er ist also in diesem Sinne Teilnehmender am wissenschaftlichen Prozess, nicht Außenstehender. Dieses Teilnehmen lässt sich auch bereits dem Schüler vermitteln und bildet dann die Grundlage für eine persönliche Verbindung mit dem Gegenstand und den Fragestellungen.
Die Aufgaben des Forschungsprojekts sind: Aufarbeitung goetheanistischer Themen für die Verwendung im Unterricht, Entwicklung didaktischer Vorschläge für eine umfangreichere Nutzung des Potentials der goetheanistischen Methode im Unterricht, modernisierte Darstellung und Bearbeitung der Grundlagen des Goetheanismus und die Bearbeitung eigener Forschungsfragen. Die Ergebnisse werden verfügbar gemacht durch Übersichtsarbeiten, Artikel in didaktischen Fachorganen, Weiterentwicklung der Beiträge in den „Materialien für den Biologieunterricht in Waldorfschulen“, Darstellung in den Lehrerseminaren und auf Fortbildungen und Tagungen für Lehrer.
Daten zum Projekt
Status | Laufend |
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Start- & Enddatum | 01.01.2017 - 31.12.2021 |
Projektträger | Pädagogische Forschungsstelle Stuttgart |
Projektverantwortliche | Dr. Benjamin Bembé , Bernd Roßlenbroich |